Südamerika
Viel Eis für den Urlaubär
Beeindruckende Gletscher und Eisberge in Patagonien
An diesem neuen Urlaubstag stand ein Ausflug zu den Gletschern im Nationalpark Los Glaciares auf dem Programm. Zunächst ging die Reise nach El Calafate, einer kleinen Stadt im Südwesten von Argentinien. Und für den Nachmittag war eine Bootsfahrt zu den Gletschern in der Umgebung geplant.
Mit dem Fitz Roy im Rücken ging es für Barbara und den Urlaubär wieder auf die Straße.
Auf der ca. 80 km langen Busfahrt zum Perito-Moreno-Gletscher, erhielten unsere beiden Reisenden wieder viele Informationen zur Region. So erfuhren Sie beispielsweise, dass der Lago Argentino, an dem sie vorbei fuhren, etwa dreimal so groß ist wie der Bodensee.
Riesenfarmen und teurer Hausbau
Überdies passierten sie viele große Farmen, die Schafzucht betreiben. Eine Farm hat dort in der Gegend eine durchschnittliche Größe von 60.000 Hektar! Und diese Ländereien sind auch noch eingezäunt. Ein sicher nicht gerade billiges Unterfangen … Aber schließlich benötigt jedes Schaf 2-4 Hektar Land, je nachdem wie trocken die Witterung ist. Und im Durchschnitt fallen dort im tiefsten Süden von Argentinien lediglich 300-400 ml Regen pro Jahr.
Über den Ländereien kreisten Kondore, die nach verendeten Schafen Ausschau hielten, die durch die Kälte umgekommen sind.
Außerdem erfuhren der Urlaubär und Barbara, dass der Hausbau in der Region sehr teuer ist. Denn Holz muss aus 5.000 km Entfernung und weiteres Baumaterial aus dem 3.000 km entfernten Buenos Aires geliefert werden! Dafür sind die Heizkosten sehr niedrig. Für nur 20 Peso (umgerechnet 1,20 €) im Monat kann man sein Haus mit einer Erdgasheizung heizen! Folglich werden die Wohnungen dort ununterbrochen geheizt. Wird es zu warm, wird einfach das Fenster aufgerissen … Bei uns kaum vorstellbar.
Der Perito-Moreno-Gletscher
Nach 3 Stunden Fahrt näherte sich die Reisegruppe dem Nationalpark. Ein Raunen ging durch den Bus, als man nach der letzten Kurve das Gletschermassiv erkennen konnte. Obwohl noch ein ganzes Stück entfernt, erschien der Gletscher schon beeindruckend groß. Unmittelbar nach der Ankunft bestieg Barbara mit dem Urlaubär ein kleines Schiff, mit dem sie bis auf ca. 50 m an die Gletscherfront heranfuhren. Das einzige Wort, das den beiden bei dem Anblick einfiel war „WAHNSINN“!
Man hat es schon auf Fotos gesehen. Aber die Wirklichkeit übertrifft alles. Allein das Knacken, Krächzen und Ächzen innerhalb der Eismassen war beeindruckend. Bisweilen konnten die beiden auch den Abbruch größerer Eismassen in den See beobachten (das „Kalben“). Und zwar begleitet von einem Höllenlärm. Wie Donnerhall knallte der Eisbrocken dann ins Wasser. Ein Foto davon gelang den beiden leider nicht. Dafür passierte das alles viel zu schnell.
Der Perito-Moreno-Gletscher ist 30 km lang, 5 km breit und seine Höhe beträgt 70 m. Täglich „fließt“ der Gletscher 2 m weit, was dazu führt, dass er regelmäßig „kalbt“.
Anders als die meisten Gletscher in der Region, zieht sich der Perito-Moreno-Gletscher nicht zurück. Aber um 10 cm Gletschereis zu schaffen, muss 1 Meter Schneefall 10 Jahre lang gefrieren!
Blaues Eis
Das Blau des Eises wirkte, als würde es von innen heraus indirekt beleuchtet. Der wahre Grund für das tiefblaue Eis ist jedoch der, dass das Eis nur sehr wenige Luftbläschen enthält. Dadurch filtert das Eis den Lichteinfall derart, dass vom Spektrum des Sonnenlichts lediglich noch Blau übrig bleibt.
Barbara und der Urlaubär konnten sich kaum satt sehen. Alles war so unwirklich und unbegreiflich. Und doch standen sie davor.
Auf dem Schiff gab es dann noch eine kleine Überraschung vom Reiseleiter: er schenkte Rum auf Gletschereis für alle aus! Und da sage noch einer, dass die Klimaerwärmung Schuld am weltweiten Rückzug der Gletscher ist … 😉
Nach der Fahrt mit dem Schiff wanderte die ganz Reisegruppe noch über Holzstege am Gletscher entlang. Auf diesen ca. 2 km langen Stegen liefen Barbara und der Urlaubär noch fast 2 Stunden um den Gletscher herum und ließen die Geräusche auf sich wirken. Immer wieder hörte man ein Grollen und Rumpeln im inneren der Eismassen.
Viel zu schnell ging es dann zurück nach El Calafate, dem Übernachtungsziel. Die Vorfreude auf die weiteren Gletscher am nächsten Tag war auf jeden Fall sehr groß …
Eine patagonische Spezialität
Noch an diesem Abend fuhren der Urlaubär und Barbara mit ihrer Reisegruppe zum Essen in ein Restaurant, in dem eine patagonische Spezialität angeboten wird: „Lamm am Kreuz“.
Dabei handelt es sich um ein Lamm, dass auf ein Stahlkreuz gebunden und schräg über einem offenen Feuer aufgestellt wird. Über diesem Feuer wird das Lamm dann mehr gegart als gebraten. Das Wichtigste für den Geschmack ist dabei der Rauch, wird gesagt. Es gab jedenfalls riesige leckere Portionen davon zum Abendessen.
Der neue Tag begann, nach einer kurzen Nacht, bereits um 6:00 Uhr morgens. Es stand ein Ausflug zu Upsala-Gletscher, Spegazzini-Gletscher und Onelli-Gletscher auf dem Programm.
Der Urlaubär im Eis von Patagonien
Mit einem Katamaran ging es hinaus in die Wasserarme des Lago Argentino.
Vier Stunden waren der Urlaubär und Barbara auf dem Wasser unterwegs zu den verschiedenen Gletschern. Und dabei kamen sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Bei einem der Eisberge den sie passierten, ragten lediglich 10% der gesamten Masse aus dem Wasser heraus. Bei der Größe über Wasser war es fast unmöglich sich vorzustellen wie viel Eis noch unter der Wasseroberfläche versteckt sein musste! Eisberg voraus!
Nun konnte man sich die Begegnung der „Titanic“ mit einem Eisberg ganz gut ausmalen …
Dabei herrschte die ganze Zeit das allerschönste Wetter mit blauem Himmel und Sonnenschein. Es war eine atemberaubende Welt aus Eis und Wasser. Daher wurden Bilder geschossen bis der Auslöser heiß lief.
Für den kleinen Urlaubär waren das eine ganze Menge Eis und Eisberge. Irgendwann hätte er dann aber doch lieber einen großen EisBECHER verputzt …
Stadtbummel und Einkaufen
Aber auch dieser Ausflug ging dem Ende entgegen. Gegen 15:00 Uhr erreichte die Reisegruppe ihr Hotel in El Calafate. Einige Mitreisende gingen an den See um hier Flamingos zu beobachten. Barbara und ihrem pelzigen Rumtreibär war jedoch eher nach einem „Stadtbummel“ zu Mute. So saßen sie schon kurz nach der Ankunft, bei Sonnenschein und mit kurzen Ärmeln, in einem Straßencafé und sahen dem bunten Treiben zu.
Das erste Mal hatten die beiden auch eine Gelegenheit nach Mitbringseln für die Daheimgebliebenen zu schauen. Das war allerdings ein schwieriges Unterfangen. Denn alles hier war sehr auf Touristen ausgelegt und entsprechend bedruckt. Aber wer kennt denn zu Hause schon El Calafate?
Daraufhin wollte der Urlaubär etwas für das selbst gemachte Abendessen einkaufen. Da es hier in Argentinien immer nur Fleisch in großen Mengen gab, sollte es diesmal etwas leichtere Kost werden. Also ging es für Barbara und Urlaubär das erste Mal in einen argentinischen Supermarkt.
Es wurde eine interessante Einkaufsprozedur. Sogleich fand der Urlaubär im Supermarkt wieder neue Freundinnen. Und natürlich ist Barbaras Leckermäulchen auf alle Fälle auch satt geworden … 😉
Am nächsten Tag stand wieder ein Inlandsflug auf dem Programm. Nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Erde. Der Urlaubär hoffte darauf, dort auch wieder Pinguine zu sehen.
Weiterführende Links
- Der Urlaubär auf dem Weg nach Südamerika
- Buenos Aires mit dem Urlaubär
- Der Urlaubär in der argentinischen Schweiz
- Nächster Stopp für den Urlaubär: Chile
- Der Urlaubär in Patagonien
- Der Urlaubär in Südamerika auf Abwegen
- Mit dem Urlaubär am Ende der Welt
- Abschied von Südamerika für den Urlaubär
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