Südamerika
Nächster Stopp für den Urlaubär: Chile
Wandern, Vulkane, Pinguine und Kulinarisches im Land hinter den Anden
Dieser weitere Urlaubstag begann mit einer Busfahrt nach Chile. Die Grenzkontrollen nach Chile waren sehr streng. Es durften keine organischen Produkte eingeführt werden. Bei Zuwiderhandlung wurden schon vorab drastische Strafen angekündigt. Da der Urlaubär nicht ins Gefängnis wollte, hoffte er, dass seine Reisebegleiterin Barbara alle Vorschriften beachtet hatte … 😉
Der erste Vulkan
Alles ging gut und schon bald erreichten die beiden ihr Ziel, den Vulkan Osorno. Hier wanderten die Teilnehmer auf der Lavaasche des Vulkan Calbuco. Der Calbuco ist ein aktiver Nachbarvulkan des Osorno. Dieser liegt keine 30 km entfernt und war das letzte Mal im April 2015 ausgebrochen! Die Asche von diesem großen Ausbruch des Calbuco wurde damals bis zum Vulkan Osorno getragen. Und auf dieser Lavaasche unternahmen Barbara und der Urlaubär nun ihre Hiking Tour. Dabei erfuhren die beiden, dass Chile – nach Indonesien – das Land mit den meisten Vulkanausbrüchen ist!
Auf der ganzen Tour hatten der Urlaubär und Barbara den schneebedeckten Osorno immer im Blick. Und man hatte den Eindruck, der Gipfel würde immer näher kommen. Bei einer Höhe von 2.652 m war er aber immer noch weit genug weg … auch, wenn dessen Plateau so groß wie vier Fußballfelder sein soll. Die ganze Wanderung über schien die Sonne vom blauen Himmel, was in der Gegend wohl selten vorkommt. Denn an 220 Tagen im Jahr regnet es dort. Die zwei hatten also großes Glück mit dem Wetter und wussten das auch sehr zu schätzen.
Um den Lago Llanquihue
Am nächsten Tag unternahmen Barbara und der Urlaubär einen Ausflug um den Lago Llanquihue. Der Llanquihue-See ist mit einer Fläche von 866 km² der zweitgrößte See Chiles (der Bodensee ist lediglich 536 km² groß). Mit einem Kleinbus fuhren die beiden von Puerto Varas aus halb um den See herum. Der gelb blühende Ginster und der weiße Gipfel des Vulkan Osorno im Hintergrund sahen dabei so kitschig wie auf einer Postkarte aus. Mit anderen Worten, es wirkte unwirklich und unsere zwei Reisenden konnten fast nicht glauben dort zu sein.
Eine kleine „Katastrophe“
Die anstehende Wanderung am See entlang hatte es in sich. Denn das bergauf gehen in der losen Lavaasche war sehr beschwerlich. Doch es kam für Barbara noch schlimmer: die Sohle ihrer Wanderschuhe löste sich einfach vom Rest der Schuhe ab! Asche und kleine Steine bahnten sich ihren Weg in die Schuhe. Letztendlich hingen die Sohlen nur noch halb am Schuh. Das Gehen wurde daraufhin noch schwieriger.
Der Urlaubär war froh nicht selbst durch die weiche Lavaasche laufen zu müssen. Er machte sich aber Sorgen um Barbara.
Die Rast an einem Lavastrombett war für sie dann eine willkommene Pause. Von ihrem Tour Guide erfuhren die beiden Wanderer, dass sie am kommenden Sonntag eine Möglichkeit hätten, neue Wanderschuhe zu kaufen. Ihr Flugzeug für die Weiterreise würde erst abends starten und die Geschäfte hätten an diesem Tag geöffnet. Barbara war etwas verärgert, dass ihre Schuhe kaputt gegangen waren und sie neue kaufen musste, … aber wer hat denn schon chilenische Wanderschuhe!?
Weiter ging es dann am Lago entlang, bis die Wandergruppe von einem Felssturz ausgebremst wurde. Das bedeutete, den langen Weg wieder zurückzugehen … und das mit Schuhen ohne Sohle! Na toll!
Rückweg per Schiff
Wie es der Zufall wollte, entdeckte der Urlaubär auf dem See ein Boot. Alle winkten dem Skipper des Bootes zu und das Schiff änderte daraufhin tatsächlich seine Richtung. Als das Boot die Wandergruppe erreicht hatte, ließ sich der Kapitän davon überzeugen, die Gruppe für 1.000 Peso zum Busparkplatz zurückzubringen. Barbara war froh, den Urlaubär nun nicht auf Strümpfen zum Bus zurücktragen zu müssen. Der nette Kapitän hatte sogar Klebeband an Bord. Damit konnte Barbara den Sohlen ihrer Schuhe erst einmal wieder etwas Halt geben.
Am Bus angekommen ging es jetzt hinauf bis fast unter die Schneegrenze des Berges. Hier gab es für den Urlaubär und Barbara drei Möglichkeiten:
- eine Wanderung von einer Stunde,
- mit dem Sessellift auf halbe Höhe hinauf fahren,
- oder an der Station bei Kaffee und Kuchen in der Sonne zu sitzen.
Für was haben die beiden sich wohl entschieden …? 😉
Ein schöner Abend für den Urlaubär in Chile
Als es um 18:00 Uhr wieder vom Berg hinunter ging, stand die Sonne noch sehr hoch. Sonnenuntergang war dort erst um 21:00 Uhr.
Nachdem sich beide im Hotel frisch gemacht hatten, ging es direkt in ein uriges Restaurant zum Essen. Hier gab es vorzüglichen Fisch und nette Kommunikation mit den anderen Gästen. Der Urlaubär war inzwischen ein vollwertiges Mitglied der Reisegruppe geworden und wurde von allen akzeptiert. Hier und da hörte man sogar schon einen spanischen Namen für den zotteligen Reisegenossen.
Eine Insel im Pazifik
Nach einer entspannten Nacht ging es am folgen Tag mit Bus und Fähre auf die Insel Chiloé.
Chiloé ist die zweitgrößte Insel Chiles. Nur die große Feuerland-Hauptinsel, die zur Hälfte zu Argentinien gehört, ist noch größer. Hier leben die Menschen in sehr einfachen Verhältnissen und bestreiten ihren Lebensunterhalt überwiegend vom Tourismus und vom Fischfang.
Doch in jedem noch so kleinstem Ort steht eine Kirche. Die Reisegruppe mit dem Urlaubär und Barbara besuchten einen örtlichen Markt. Hier wurden Algen, Gemüse, Fisch und vieles mehr angeboten. Es war eine bunte Vielfalt und für das Auge ein bunter Anblick.
Anschließend ging es weiter an den Pazifik. Mit einem Boot wurden dann kleine Felseninseln vor der Hauptinsel angefahren. Auf diesen Inseln gab es große Pinguinkolonien. So konnte der Urlaubär das erste Mal Pinguine in freier Wildbahn beim Brüten beobachten. Ebenso gab es auch eine Menge Pelikane und Kormorane zu sehen, die das Schiff umkreisten.
Ein traditionelles chilenisches Essen
Am frühen Abend war die Reisegruppe dann zu einer einheimischen Familie zum Essen eingeladen. Dabei durften alle einem ursprünglichen chilenischen Kochritual („Curanto“) mit anschließendem Essen beiwohnen. Zur Begrüßung gab es für alle „Pisco Sour“. Ein Cocktail auf der Basis von Traubenschnaps. Da dieser Cocktail sehr hochprozentig war (!), musste sich der Urlaubär an dieser Stelle mit einer Honigmilch begnügen.
Curanto ist eine Art Eintopf. Das Essen (Kartoffeln, Fleisch, Hähnchen, Muscheln und Fisch) wurde in ein großes Erdloch auf glühend heiße Steine gelegt. Dann wurde das Gargut mit Pflanzenblättern, Folie und Fasermatten bedeckt. Hierin garte das Ganze dann eine gute Stunde lang und wurde anschließend schichtweise wieder geöffnet.
Eine Köstlichkeit! Dazu gab es reichlich Wein, der die Stimmung der Gruppe auf Hochtouren brachte.
Der Urlaubär blieb jedoch lieber bei seiner Honigmilch … 😉
Erst spät in der Nacht war die Gruppe dann wieder zurück im Hotel in Puerto Varas.
Nach einer etwas kürzeren Nacht ging es dann in die Stadt. Alle Geschäfte hatten geöffnet, obwohl es Sonntag war. Diese Gelegenheit nutzen Barbara und der Urlaubär, um für Barbara neue Wanderschuhe zu suchen. Sie wurden fündig und Barbara kaufte sich ein paar stylische, neue Schuhe für die nächsten anstehenden Wanderungen.
Aussicht auf den nächsten Tag
Am Abend sollte es mit einem Flieger nach Punta Arenas in Patagonien gehen. Von dort aus wird es dann direkt in den Nationalpark Torres del Paine in eine Gemeinschaftsunterkunft weiter gehen. Vom Nationalpark aus werden Barbara und der Urlaubär erst mal keinen Kontakt mehr mit der Außenwelt haben können. Mal sehen, wann der nächste Bericht vom Urlaubär in Chile eintrifft.
Es bleibt spannend …
Weiterführende Links
- Der Urlaubär auf dem Weg nach Südamerika
- Buenos Aires mit dem Urlaubär
- Der Urlaubär in der argentinischen Schweiz
- Der Urlaubär in Patagonien
- Der Urlaubär in Südamerika auf Abwegen
- Viel Eis für den Urlaubär
- Mit dem Urlaubär am Ende der Welt
- Abschied von Südamerika für den Urlaubär
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*wow, wie viele Kilometer haben die Schuhe denn gehalten? PS:“sehr cooler Bericht“
Chile hatte ich gar nicht auf meinem Reisezielradar! Aber wenn ich das hier so lese: Da muss ich unbedingt hin!
…. klasse, was der Urlaubär alles erlebt. Und tolle Berichte! Der Knabe hat ja ne richtig flinke Tatze