Die Berggruppe der Cordillera del Paine

Der Urlaubär in Patagonien

Berge, Gletscher und noch nie gesehene Tiere am südlichen „Ende der Welt“

Der im letzten Bericht angekündigte Flug nach Punta Arenas in Patagonien fand dann doch erst später statt, weil das Flugzeug defekt war. Der Start erfolgte erst um 23:00 Uhr. Und nach einem 1.500 km langen Flug landeten Barbara und der Urlaubär um 01:30 Uhr in Punta Arenas. Von dort aus ging es dann noch 220 km weit mit einem Kleinbus nach Puerto Natales. Ankunft dort war um 4:30 Uhr. Endlich bekamen Barbara und der Urlaubär etwas Ruhe.

Der Urlaubär in Patagonien

Vier Stunden später, um 8:30 Uhr, ging es dann schon wieder weiter. Ein Erholungsurlaub war das nicht gerade … Aber dafür bekamen die beiden so einiges zu sehen.
Mit einem einheimischen Guide fuhren unsere beiden Reisenden dann in den Nationalpark Torres del Paine. Die Temperatur war schon empfindlich gefallen. Aber schließlich waren die beiden jetzt auch fast schon am Ende der Welt angekommen. Und hier bleibt selbst im Sommer der Schnee auf den Bergspitzen liegen. Denn auf den Gipfeln herrschen Temperaturen von um die -10° C!

Urlaubär in Patagonien - Auf dem Weg in den Nationalpark Torres del Paine
Auf dem Weg in den Nationalpark Torres del Paine© ferienwohnungen.de

Auf der Fahrt bekamen Barbara und der Urlaubär noch eine Menge weiterer Informationen über die Region. So gibt es in der Umgebung wohl viele Kupferminen. Dadurch liegt das Einkommen eines Arbeiters hier bei umgerechnet ca. 2.000 Dollar. Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters in Puerto Varas, wo die beiden gerade herkamen, liegt hingegen bei nur 500 Dollar. Dafür sind die Unterhaltskosten in diesem Teil von Chile aber auch sehr hoch. Eine Dose Cola kostet im Kiosk z.B. ca. 10 Dollar! Der Grund für diese hohen Preise sind unter anderem die enormen Transportkosten in diese weltabgelegene Gegend.

Torres del Paine

Der Urlaubär war ganz aufgeregt. Denn nach gut 1,5 Stunden Fahrt im Nationalpark sahen sie das erste Mal mit großer Begeisterung die Berggruppe der Cordillera del Paine!

Urlaubär in Patagonien - Die Berggruppe der Cordillera del Paine
Die Berggruppe der Cordillera del Paine ist in Sicht© ferienwohnungen.de

Besonders auffällig waren die sogenannten Hörner und Türme, die bis zu 3.050 m hoch sind! Paine heißt in der Sprache der Ureinwohner himmelblau. Torres del Paine also Türme des blauen Himmels.

Berggruppe der Cordillera del Paine
Berggruppe der Cordillera del Paine© ferienwohnungen.de

Am Lago del Toro (dem Toro-See) sahen die Urlauber das erste Mal freilaufende Tiere, die sie zuvor noch nie gesehen hatten: die Guanakos. Die Guanakos gehören zur Familie der Kamele und sind die Stammform des domestizierten Lamas. Im Gegensatz zu den Alpakas, haben diese Tiere Haare und keine Wolle. Kurz darauf sahen sie auch patagonische Gänse, die sogenannten „Gauken“. Daraufhin hofften Barbara und der Urlaubär nun auch noch einen Kondor in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen …

Guanakos im Nationalpark
Guanakos im Nationalpark© ferienwohnungen.de

Der erste Gletscher

Als die Reisegruppe den Lago Grey erreichte, in den der Grey-Gletscher kalbt, ging ein Raunen durch den Bus. Denn der erste Blick fiel auf die im Wasser des Sees schwimmenden Eisberge, die vom Grey-Gletscher abgebrochenen sind. Das war schon sehr beeindruckend, sah aber auch sehr surrealistisch aus. Um diesem Schauspiel sehr nahe zu kommen, ging es über eine Hängebrücke und dann bei mindestens Windstärke 8 entlang am Lake Grey bis an die Eisberge heran.

Am Grey-Gletscher
Am Grey-Gletscher© ferienwohnungen.de

Leider hat der Urlaubär diese erste Begegnung mit der eisigen Natur verpasst. Er war einfach zu müde und war im Bus eingeschlafen … Ungeachtet dessen, sollten für ihn im weiteren Reiseverlauf aber noch andere spektakuläre Momente eintreten.

Das patagonische Wetter war sehr unberechenbar. Gerade noch schien die Sonne, dann kommt eisiger Wind mit Regen auf, der dann in Schneeregen übergeht. Und 10 Minuten später war es wieder hell und trocken …
Zum Ende der Fahrt durch den Nationalpark kamen Barbara und der Urlaubär in ihrer  Unterkunft für die nächsten zwei Nächte an. Das „Refugio y Campino“ war ein Holz-Gebäudekomplex mitten in der Natur, mit Blick auf die drei Spitzen der „Torres del Paine“.
Obwohl hier in Mehrbettzimmern geschlafen wurde, verbrachten alle eine sehr gute Nacht und waren auf die große Wanderung am nächsten Tag vorbereitet.

Wanderung zu den „Türmen des blauen Himmels“

Das Wetter war trocken, 6,2° C und frischer Wind. Es sollte näher an die Torres del Paine herangehen. Nach einem „Jugendherbergsfrühstück“ ging es dann erst einmal zum „präparieren“. Alles wurde angezogen, von der langen Unterwäsche bis zur lagenweise Oberbekleidung. Nun konnten auch die neuen Wanderschuhe von Barbara auf der Gebirgswanderung eingelaufen werden. Der Urlaubär kletterte in Barbaras Rucksack und auf ging es.

Torres del Paine
Torres del Paine© ferienwohnungen.de

Voran ging ein chilenischer Tour-Guide und als „Lumpensammler“ folgte der Reiseleiter der Reisegruppe. Zwischendurch musste die Regenbekleidung aus dem Rucksack geholt werden. Denn leichter Regen setzte ein und der Urlaubär verkroch sich tief im Barbaras Rucksack.
Zwar hörte es schnell wieder auf zu regnen, doch ging es sehr steil bergan. Infolgedessen fiel Barbara das Laufen immer schwerer. Irgendwann bekam sie nur noch schwer Luft und beschloss deswegen lieber umzukehren.
Dem Urlaubär wollte sie den Aufstieg aber dennoch ermöglichen. Daher sollte er einem anderen Wanderer der Reisegruppe übergeben werden. Dagegen protestierte der Urlaubär allerdings zuerst. Er konnte dann aber mit einem großen Schokoriegel von einem Reisegruppenmitglied überzeugt werden und wechselte zufrieden in dessen Rucksack …
Barbara wünschte dem Urlaubär und der gesamten Gruppe noch eine hoffentlich gute Aussicht auf die Torres del Paine und marschierte dann in aller Gelassenheit und mit einigen Fotopausen zurück zur Unterkunft.

Ein gutes Buch im Urlaub

Hier machte sie es sich mit einem guten Buch vor dem Kaminfeuer gemütlich und wartete auf die Rückkehr der Reisegruppe mit dem Urlaubär. Das Buch „Silberkondor über Feuerland“ von Gunther Plüschow ist biografisch geschrieben und handelt davon, dass Plüschow mit einem Segelkutter von Büsum aus nach Feuerland segelt und Patagonien mit einem Flugzeug erforscht. Und das im Jahre 1927. Ein Abenteurer mit Zielen vor Augen …

Als Barbara von ihrem Buch auf sah, stand die Sonne am Himmel. Die drei Gipfel der Torres kamen schemenhaft, aber sehr gut erkennbar, zum Vorschein. Warum also 8 Stunden dafür wandern, fragte sie sich. 😉
Die ersten Wanderer waren nach 9 Stunden zurück in der Unterkunft – waren aber auch schon vor dem Ziel der Wanderung umgekehrt. Der große Rest der Truppe kehrte, zusammen mit dem Urlaubär, letztendlich nach 12 Stunden zurück. Zum Glück war es hier abends noch bis 21:30 Uhr hell.
Alle Heimkehrer  waren erschöpft und teilweise bis an ihre Grenzen gegangen. Dafür bewunderte Barbara alle und ebenso beneidete sie alle um das Erlebnis. Gemeinsam saßen dann alle noch bei Bier und Wein zusammen bevor es in die wohl verdiente Nachtruhe ging.

Schließlich stand für den nächsten Tag eine Busfahrt nach Argentinien auf dem Plan …

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Hoffentlich bekomme ich auch noch mal einen Gletscher zu sehen … und Pinguine. Pinguine finde ich auch toll.
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