Nordlichter über Nord-Norwegen beobachten

Aurora Borealis – Farbenspiel im kalten Norden

Die besten Orte für die Sichtung der Polarlichter

Von Grün über Rot bis hin zu Blau und Violett.
Ringförmige Strahlen, Vorhänge, Bögen oder Bänder.
Die Farben und Formen von Aurora Borealis sind vielfältig und machen Polarlichter zu einem eindrucksvollen Naturphänomen. Daher stehen sie auch auf der „Must-see-Liste“ vieler Menschen ganz oben. Und die Regionen, in denen sie auftreten, sind als Reiseziele sehr beliebt.

Wie entstehen Polarlichter?

Bei Aurora Borealis (Nordlicht) und Aurora Australis (Südlicht) handelt es sich um Leuchterscheinungen in den Polargebieten auf der Nord- bzw. Südhalbkugel der Erde. Diese Lichter entstehen dadurch, dass elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds aus der Magnetosphäre auf Sauerstoff- und Stickstoffatome treffen. Das geschieht in den oberen Schichten der Erdatmosphäre. Die Teilchen werden hier durch Elektronen und Protonen ionisiert. Sobald diese wieder entionisiert werden, entsteht das bekannte eindrucksvolle Leuchten in bunten Farben!

Verantwortlich für die Farben der Nordlichter sind einerseits die verschiedenen Bestandteile der Atmosphäre und andererseits die jeweilige Höhe, in der das Spektakel stattfindet.

Grün: durch Sauerstoff in ca. 80 bis 150 km Höhe
Rot: durch Sauerstoff in über 200 km Höhe
Blau und Violett: durch Stickstoffatome in ca. 200 km Höhe
Pink: durch Stickstoffmoleküle in 80 bis 100 km Höhe

Ablauf des Schauspiels

  1. Der Sonnenwind nähert sich dem Magnetfeld der Erde, wird von diesem abgelenkt und strömt um die Erde herum.
  2. Währenddessen werden geladene Teilchen des Sonnenwindes eingefangen und in elektrische Energie umgewandelt. Dies geschieht dadurch, dass das Magnetfeld der Erde die Protonen und Elektronen voneinander trennt und eine Spannung verursacht.
  3. Diese Spannung entlädt sich, indem ein Elektronen-Strom spiralförmig entlang der Feldlinien, welche die Erde umgeben, auf unseren Planeten zuströmt. Die Nordlichter sind deshalb ein Phänomen der Polarregionen, weil dort die Feldlinien die Atmosphäre durchdringen.
  4. Sind die Elektronen noch etwa 150 km von der Erde entfernt, treffen sie auf die Moleküle der Atmosphäre. Infolgedessen beginnt ein reger Energieaustausch.
Polarlichter über der Region Troms in Norwegen
Polarlichter über der Region Troms in Norwegen© Vadim Petrakov - shutterstock.com

Die besten Aurora Borealis Orte

Maßgeblich für den optimalen Ort, an dem Polarlichter zu sehen sind, sind die oben genannten Feldlinien, welche die Erde umgeben. Genauer gesagt die Position, an der sie die Erde verlassen. Dies erfolgt in einem großen Ring. Davon befindet sich je einer über den beiden magnetischen Polen, die in der Arktis und der Antarktis liegen. Diese werden auch als Polarlichtovale bezeichnet. Sie sind nicht immer an der gleichen Stelle anzutreffen, weil der Sonnenwind das Magnetfeld verformt und damit die Lage der Polarlichtovale verschiebt. Bei sehr starkem Druck durch den Sonnenwind, liegen sie näher am Äquator. In solchen Fällen ist es möglich, selbst in Deutschland oder Afrika Polarlichter zu beobachten!

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Polarlichter am besten nördlich des 60. Breitengrades in den Wintermonaten zu sehen sind.
Dazu gehören folgende Länder beziehungsweise Regionen:

  • Nord-Skandinavien
  • Nord-Schottland
  • Island
  • Grönland
  • Kanada
  • Spitzbergen (Svalbard)
  • Alaska
  • Nordsibirien

Nord-Norwegen gilt dabei als besonders beliebtes Reiseziel. Denn hier werden neben den Polarlichter-Touren auch viele weitere Aktivitäten angeboten. Wer dort Urlaub machen möchte, kann das Beobachten der Nordlichter hervorragend mit einem Skiurlaub in Norwegen verbinden. Das Land ist sehr schneesicher und der Winter dauert von Oktober bis Mai, weil dort kontinental geprägtes Klima herrscht. Weiterer Pluspunkt: Bereits Ende Februar sind die Tage in Norwegen wesentlich länger als in den Alpen und Du kannst den Wintersportspaß länger genießen.

Polarlicht über den Lofoten in Nord-Norwegen
Polarlicht über den Lofoten in Nord-Norwegen© Swen Stroop - shutterstock.com

Empfehlenswerte Reiseziele

Besonders empfehlenswerte Ziele im Norden von Skandinavien sind Hammerfest, Lyngenfjord, Narvik, Spitzbergen, Tromsø, die Lofoten und die Ortschaft Abisko in Nordschweden. Die hier gelegene Aurora Sky Station gilt als einer der besten Plätze der Welt, um das Nordlicht zu sehen.

Wenn Du dir ein Rundumsorglos-Paket für eine Polarlichter-Tour wünscht, kannst Du entsprechende Angebote bei verschiedenen Reiseanbietern finden. Alternativ kannst Du auch einfach Unterkunft und Flug buchen und die Touren über das Internet oder vor Ort bei regionalen Veranstaltern auswählen. Verschiedene Optionen bietet dieses Buchungsportal an.

Weitere Reiseideen

  • Island: Polarlicht-Tour, Whale und Dolphin Watching, Besuch der Blauen Lagune (Thermalfreibad)
  • Grönland: Bootsfahrt im Eisfjord, Gletscherwanderung, Polarlicht-Tour, Robbenbeobachtungs-Tour
  • Norwegen: Polarlichter-Tour, Foto-Kurs, Fahrt in einen Fjord, Besuch des Polar Parks (Wildpark mit Wölfen und anderen arktischen Tieren)
  • Schweden: Schneeschuhwanderung, Übernachten im Iglu, Fahrt mit Polarlichtexpress, Polarlicht-Foto-Kurs
  • Finnland: Motoschlittensafari, Besuch einer Rentierfarm, Polarlicht-Tour mit Hundeschlitten
Aurora Borealis an Himmel über dem Ferienhaus
Aurora Borealis an Himmel über dem Ferienhaus© sharonang - pixabay.com

Wann ist die beste Zeit für die Sichtung von Aurora Borealis?

Im Allgemeinen gilt das komplette Winterhalbjahr als Polarlichtsaison. Denn in dieser Zeit geht die Sonne nördlich des Polarkreises wochen- und monatelang überhaupt nicht auf. Nur zur Mittagszeit dämmert es dann ein wenig.

Die beste Reisezeit ist jedoch im Februar und März sowie im September und Oktober. Grundsätzlich kannst Du in der Nordlichter-Zeit fast jeden Tag das Lichtspektakel am dunkeln Himmel beobachten. Allerdings gibt es auch Nächte, in denen es nicht zu sehen ist. Dies liegt vor allem an geringer Sonnenaktivität  und daran, dass das Wetter nicht mitspielt und Wolken die Sicht versperren.

Aus diesem Grund ermöglichen viele Anbieter von Polarlichter-Touren den Urlaubern ein weiteres Mal an einer Tour teilzunehmen, wenn sie beim ersten Mal kein Nordlicht sehen konnten. Deshalb wird auch empfohlen, einen längeren Aufenthalt von mindestens einer Woche zu planen.

Tipp

Wer die Kälte scheut, hat bereits im September die Chance, Polarlichter zu sehen. Dann ist es noch nicht ganz so kalt, aber schon einige Stunden lang vollständig dunkel. Aus diesem Grund kann es durchaus möglich sein, Nordlichter zu sehen. Statistiken zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für richtig intensive Polarlichter in dieser Zeit sogar größer ist. Außerdem spricht für diese Jahreszeit, dass sich im Herbst Moore, Heide und Birkenwälder in ihren buntesten Farben zeigen.

Chancen auf Polarlichtsichtung für ausgewählte Orte

Hier eine kleine Auswahl von Orten mit Angabe der durchschnittlichen Polarlichthäufigkeit für Euch:

Ort Durchschnittliche Polarlichthäufigkeit Beste Reisezeit
Mývatn, Nordisland 10 von 10 Nächten  August bis April
Tromsø, Norwegen 9 von 10 Nächten  September bis März
Kiruna, Nordschweden 8 von 10 Nächten  September bis März
Tórshavn, Färöer-Inseln 7 von 10 Nächten  August bis April

Weiterführende Links

Gastgebär und Urlaubär
Gastgebär und Urlaubär sind beeindruckt. Am liebsten würden sie gleich losfahren. Geht es Euch genau so?
Gastgebär und Urlaubär

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2 Gedanken zu “Aurora Borealis – Farbenspiel im kalten Norden

  1. Am Liebsten würde ich sofort los fahren!
    Das klingt wirklich super spannend, ich habe mich schon immer gefragt, wie solche Lichter entstehen!
    Ich glaub, ich muss mal wieder Urlaub machen …

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