Der Urlaubär in Haithabu

Der Urlaubär in Haithabu

Ein Besuch bei den Wikingern an der Schlei

Im Norden Europas sind die Wikinger aufgrund ihrer Herkunft aus den skandinavischen Ländern sehr präsent. So auch bei uns im Norden von Schleswig-Holstein. Sicher liegt dies auch an Haithabu, der ehemaligen Wikingerstadt an der Schlei. Haithabu war die erste echte frühmittelalterliche Stadt in Nordeuropa in der Wikingerzeit. Vom 9. bis ins 11. Jahrhundert war die Stadt ein wichtiger Seehandelsplatz und Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, dem Nordseeraum und dem Baltikum. Die direkt an dem Ostseefjord Schlei gelegene Wikingerstadt war von einem befestigten Halbkreiswall umgeben. Während seiner Blütezeit lebten bis zu 1.500 Menschen in Haithabu.

Die Lage von Haithabu in Schleswig-Holstein an der Schlei
Die Lage von Haithabu in Schleswig-Holstein an der Schlei© ferienwohnungen.de

800 Jahre in Vergessenheit

Im Jahr 1066 wurde die Stadt geplündert und zerstört. Die Bewohner der Stadt verlegten die Siedlung daraufhin auf die nördliche Seite der Schlei und gründeten dort das heutige Schleswig.
Haithabu wurde für 800 Jahre vergessen!

Erst 1897 wurde Haithabu wiederentdeckt. Seitdem haben Archäologen in dem weitläufigen Areal der einstigen Hafensiedlung und in den Gräberfeldern in der Umgebung viele bedeutende Funde zu Tage gefördert, die von der einstigen Blüte dieses südlichsten Siedlungsplatzes der Wikinger zeugen. In der Nähe des heute noch gut zu erkennenden Halbkreiswalls gibt es auch ein Wikinger-Museum.

Die Lage der rekonstruierten Wikingerhäuser im Halbkreiswall
Die Lage der rekonstruierten Wikingerhäuser im Halbkreiswall© ferienwohnungen.de

Im Juni 2018 wurde der Wikingerstadt Haithabu und dem sie umgebenen „Danewerk“ von der UNESCO der Weltkulturerbetitel verliehen. Seitdem gehören diese beiden Stätten unter dem Titel „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ zu den Welterbestätten.

Im historischen Freigelände des Museums laden sieben rekonstruierte Wikingerhäuser und eine Landebrücke aber trotzdem dazu ein, das Wikingerleben mit allen Sinnen zu erfahren. Außerdem findet auf dem Freigelände derzeit eine archäologische Schau-Ausgrabung statt, die in einem großen Zelt beobachtet werden kann. Dazu kam noch der Frühjahrsmarkt mit 300 Händlern, die ihre Waren in einem großen Zeltlager anboten.

Auf dem Frühjahrsmarkt der Wikinger in Haithabu
Auf dem Frühjahrsmarkt der Wikinger in Haithabu© ferienwohnungen.de

„Handwerk und Handel wie vor 1000 Jahren“ war das Thema.
Da der Urlaubär ein bekennender Wikinger-Fan ist, wollte er an diesem Wochenende unbedingt nach Haithabu.

Der Urlaubär im Wikingerlager in Haithabu
Der Urlaubär im Wikingerlager in Haithabu© ferienwohnungen.de

Im Wikingerlager

Das Wetter meinte es gut mit uns. Trotz klassischem Aprilwetter erlebten wir eine wechselhafte aber trockene Periode. Zuerst besorgten wir uns Eintrittskarten und schlenderten dann über das Freigelände. Zwischen den Wikingerhäusern und den vielen Zelten der Händler entdeckten wir mit dem Urlaubär viele spannende Dinge.

Der Urlaubär beim Waffenschmied
Der Urlaubär beim Waffenschmied© ferienwohnungen.de

Originalgetreu gekleidete Händler und Handwerker boten Ihre Waren an. Es gab Bernsteinschleifer, Bogenbauer, Färber, Glasperlenmacher, Schmiede, Knochenschnitzer, Steinmetze, Tuchhändler und vieles mehr …

Goldschmied auf dem Frühjahrsmarkt Haithabu
Goldschmied auf dem Frühjahrsmarkt Haithabu© ferienwohnungen.de

Und an so mancher Ecke konnten wir die Gerüche von leckeren Speisen aus der Wikingerzeit wahrnehmen.
Wie es sich für ein frühmittelalterliches Lager gehört, brannten an vielen Stellen Herd- und Schmiedefeuer. Nach unserem Ausflug rochen wir daher alle ordentlich nach Rauch.

Wikingerküche auf dem Frühjahrsmarkt
Wikingerküche auf dem Frühjahrsmarkt© ferienwohnungen.de

Die wissenschaftliche Schau-Ausgrabung

Als sich ein Regenschauer ankündigte verkroch sich der Urlaubär in unserem Rucksack und wir machten uns auf den Weg zur Ausgrabungsstätte auf dem Freigelände. Diese war von einem großen Zelt vor dem Wetter geschützt. Hier konnte man den Ausgräbern bei der Arbeit zusehen. Es war sehr interessant zu sehen, wie aufwändig eine solche Ausgrabung ist und wie akribisch und planmäßig man vorgehen muss um die Funde später sinnvoll auswerten zu können.

Schau-Ausgrabung in Haithabu
Schau-Ausgrabung in Haithabu© ferienwohnungen.de

Eine Zeitlang konnte sich auch der Urlaubär dafür begeistern. Angespannt hoffte er die ganze Zeit über, dass einer der Ausgräber einen „Schatz“ findet. Ein paar Tage vor unserem Besuch, hatte man hier dicht unter der Erdoberfläche eine bunte, originale Glasperle wikingerzeitlicher Handwerker gefunden! Ähnlich denen, die wir auf dem Frühjahrsmarkt kaufen konnten. Doch während unserer Anwesenheit wurden lediglich Knochensplitter und andere weniger spektakuläre Artefakte gefunden.

Eis oder Käsekuchen?

So erlahmte das Interesse des Urlaubär doch recht bald und ihm war eher nach einem Eis zumute. Aus dem Eis wurde dann Käsekuchen von einer originalen Wikingerküche. Da die Wikinger aber noch keinen Zucker zum süßen kannten, war der Käsekuchen nicht so ganz nach dem Geschmack unseres „süßen“ Urlaubären … ?

Der Urlaubär macht Pause auf dem Frühjahrsmarkt in Haithabu
Der Urlaubär macht Pause auf dem Frühjahrsmarkt in Haithabu© ferienwohnungen.de

Also ging es alsbald wieder zurück nach Hause um auf dem Rückweg noch ein Eis zu essen. Jedoch nicht ohne sich die Termine für die nächsten Wikingermärkte zu merken.

Weiterführende Links

Der Urlaubär
Treffen wir uns auf einem der nächsten Wikingermärkte?
Der Urlaubär

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Ein Gedanke zu “Der Urlaubär in Haithabu

  1. Eine sehr gute und schöne Darstellung, die kulturhistorisch und kultur pädagogisch Anerkennung findet. Vielen Dank Dr. Don Norberto

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