Norwegen
Mit dem Urlaubär in Südnorwegen
Weitere Abenteuer und Erlebnisse im südlichen Fjordnorwegen
Was bisher geschah …
»» Norwegen entdecken mit dem Urlaubär
Nach unserer Tour auf den Preikestolen waren wir nun alle darauf aus, noch weitere Touren am Lysefjord in die wunderbare Landschaft des südlichen Fjordnorwegens zu unternehmen. Schließlich war nun auch der Urlaubär, unterwegs in Südnorwegen, zu allem bereit.
Doch der Urlaubär wusste auch, dass man keine Wanderung ohne das passende Equipment unternehmen sollte. Während wir uns um richtige Kleidung und Schuhwerk kümmerten, machte sich der Urlaubär mehr Gedanken über die Verpflegung – die „Energiespender“. Inzwischen war er der Meinung, dass man diesbezüglich nicht vorsichtig genug sein konnte …
Und daher wussten wir bei unserem nächsten Einkauf auch sogleich, in welcher Abteilung des Supermarktes wir den Urlaubär finden würden!
Weitere Wanderungen (Touren)
„På tur“ sagen die Norweger, wenn Sie auf eine Wanderung in die wunderbare Natur Ihres Landes gehen. Und das wollten wir nun auch machen: „Auf Tour gehen“.
Unter anderem hatten wir uns eine Tour auf einen Berg ausgesucht, den wir von der Terrasse unseres Ferienhauses aus sehen konnten. So hatten wir nur eine kurze Anfahrt und konnten unverzüglich in die gekennzeichnete Route einsteigen.
Wir waren noch keine 1.000 Meter weit gekommen, als sich uns schon wunderschöne Ausblicke auftaten.
Nachdem wir ein sumpfiges, moorähnliches Gebiet durchquert hatten, das dicht mit Birken und kleinen Kiefern bewachsen war, erreichten wir den ersten der unzähligen kleinen und großen Seen, die wir noch auf unseren Touren passieren würden.
An dieser Stelle bekamen wir auch einen ersten Eindruck davon, was uns auf dem Rest der Wanderungen noch erwarten würde. Für uns als „Flachländer“ war das alles sehr eindrucksvoll.
Der „Herr der roten Punkte“
Um die Wege durch die teilweise fast noch unberührte Natur in Norwegen überhaupt zu finden, sind diese von den Naturparkverwaltungen gekennzeichnet. In der Regel durch ein rotes „T“ für Tour. Zumindest auf den stark frequentierten Wanderwegen. Auf den kleineren Touren, die nicht so im Fokus der Wanderer stehen, findet man lediglich rote Punkte, die auf Felsen oder Bäumen angebracht sind. Und manchmal muss man zwischen Bäumen, Felsen und Gewächsen ganz schön nach diesen Wegweisern suchen, wenn man sich verlaufen möchte.
Als der Urlaubär dieses System verinnerlicht hatte, machte er es sich zur Aufgabe nach diesen roten Punkten Ausschau zu halten und damit den Weg für uns zu finden.
Hatte er mal einen dieser roten Punkte vor uns entdeckt, war er nicht mehr zu halten. Daraufhin nannten wir ihn bald nur noch den „Herr (Bär) der roten Punkte“ … 😉
In der Natur für sich allein
Schnell wurden uns zwei große Unterschiede zwischen den Touren, die wir nun in Angriff nahmen und unserer ersten Wanderung auf den Preikestolen bewusst.
Zum einen waren die Wege nicht mehr so gut ausgebaut und ausgeschildert. Folglich war man nun wirklich in der fast unberührten Natur, auf unbefestigten Trampelpfaden unterwegs.
Und zum anderen trafen wir auf den Touren nur sehr selten auf andere Menschen. Auf einer Tour von vielleicht 4-6 Stunden begegneten wir nicht mehr als 5 Menschen.
Und das gefiel uns sehr!
Manche Wege führten über weichen sumpfähnlichen Grund, andere über Felsen. Im Anschluss daran ging es dann steil bergauf und manchmal bergab. Hinter jeder Biegung und nach jeder Steigung bot sich uns eine andere Vegetation, ein anderer Ausblick …
Kleine Abenteuer für Familien
Für Familien, auch mit Kindern über 5 Jahren, sind derartige Wanderungen über die Fjells und Berge in Norwegen sicherlich richtige, kleine Abenteuer. Tatsächlich gibt es immer was Neues zu entdecken.
Mal gilt es uralte Felsstürze zu überwinden, unter denen sich inzwischen Bäche und kleine Flüsschen ihren Weg zu den vielen Seen bahnen. Mal tut sich mitten in einem kleinen Wäldchen ein beeindruckender Anblick auf. Und in der Regel bietet sich einem am Zielort einer jeden Tour ein fantastischer Ausblick auf die Umgebung.
In vielen Regionen rund um den Lysefjord sind sogar spezielle Tagestouren für Familien ausgeschildert. Hierbei handelt es sich dann z.B. um Touren, auf denen man schnell zum Gipfel (zum Aussichtspunkt) kommt. Für kleine Kinder, oder Familienmitglieder, die erst noch an das Wandern herangeführt werden sollen, ist dies sicherlich genau das Richtige.
Der Urlaubär in Südnorwegen in den Blaubeeren
Neben den Energielieferanten (Schokoriegeln) im Rucksack gab es für den Urlaubär auf unseren Touren auch noch andere interessante Süßigkeiten. Diese fand unser pelziger Begleiter am Wegesrand: Blaubeeren. Das Heidekrautgewächs aus der Gattung der Heidelbeeren, das für die nordischen Zonen so typisch ist.
Zur Zeit unseres Urlaubs im Rogaland waren die Früchte gerade reif und schmeckten einfach lecker. Eine nette Abwechslung während einer Wanderung. Und oftmals war der Urlaubär auf seinen Erntetouren sehr erfolgreich …
Zurück in die „Zivilisation“
Am letzten Tag unseres Urlaubs am Lysefjord nahmen wir Abschied von der beeindruckenden Umgebung unseres Ferienhauses. Am späten Abend ging es von Stavanger aus mit der Fähre zurück nach Hirtshals in Dänemark. Daher verbrachten wir den letzten Urlaubstag in Stavanger, der viertgrößten Stadt Norwegens.
Seit man 1969 in der Nordsee vor Stavanger Öl gefunden hat, hat sich die Stadt verändert. Infolgedessen gilt Stavanger heute als europäische Hauptstadt für Öl und Energie. Der Stadt selbst sieht man das nicht unbedingt an. Wir haben Stavanger als unaufgeregte, gemütliche Stadt kennengelernt.
Das kompakte Stadtzentrum mit den vielen Holzhäusern ist sehenswert. Wir konnten hier am letzten Tag sehr schön durch viele verschiedene Geschäfte bummeln. Überdies kaufte sich in der Altstadt jeder noch ein Andenken an diesen Urlaub.
Die Altstadt bietet die am besten erhaltene Holzhaussiedlung Europas, die aus mehr als 170 weißen Holzhäusern besteht. Außerdem ist die Stavanger Domkirke (Norwegens älteste Bischofskirche von 1150) im Stadtzentrum durchaus einen Besuch wert.
Rückreise
Am späten Abend fuhren wir mit unserem Auto an Bord der Fähre „Stavangerfjord“ der Reederei Fjord Line.
Die Abreise aus Norwegen wurde uns durch einen herrlichen Sonnenuntergang bei der Ausfahrt aus dem Hafen einfacher gemacht.
Die Fahrt mit der Fähre dauerte 12 Stunden. Und so hatten wir Zeit über unseren Urlaub am Lysefjord nachzudenken.
Jules Verne und Victor Hugo hatten nicht ganz unrecht (siehe Teil 1) : In der Tat wirkte der Lysefjord bei trüben Wetter auch auf uns etwas bedrückend. Das war für uns Flachländer einfach ungewohnt, aber gleichzeitig auch faszinierend. Bei Sonnenschein jedoch waren die Eindrücke einfach unbeschreiblich schön.
Zusammenfassend können wir sagen: wenn man im Urlaub was erleben möchte, dann ist man am Lysefjord genau richtig. Und dann ist das Wetter gänzlich unwichtig … sofern man die richtige Kleidung/Ausrüstung hat.
Interessante Links
- Ferienhäuser im Südlichen Fjordnorwegen
- Tourenvorschläge auf www.ut.no
- Norwegen entdecken mit dem Urlaubär (Teil 1)
- Fjordnorwegen mit dem Motorrad
- Roadtrip durch Norwegen in der Nachsaison
184