Blick auf Kiel vom "Schwedenkai" aus

Kiel – Die Stadt der „dicken Pötte“

Der Urlaubär besucht die Nachkriegsstadt an der Kieler Förde

Der Urlaubär und ich sind heute in Kiel und Umgebung unterwegs.
Kiel ist die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein und mit rund 246.000 Einwohnern die nördlichste Großstadt Deutschlands. Kiel liegt an der Ostsee. Genauer gesagt, erstreckt sich die Stadt hufeisenförmig um den Naturhafen der Kieler Förde. Die Stadt ist einer der Endpunkte der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, des Nord-Ostsee-Kanals und gleichzeitig ein wichtiger Fähr- und Kreuzfahrthafen an der Ostsee. Mitten in der Innenstadt legen hier täglich viele moderne Fähr- und Kreuzfahrtschiffe mit Touristen aus aller Welt an und prägen das Erscheinungsbild des Stadthafens. Der Hafen ist für seine Fährverbindungen nach Norwegen (Oslo), Schweden (Göteborg) und Litauen (Klaipėda) bekannt.

Panoarama vom Schwedenkai aus
Panoarama vom Schwedenkai aus© ferienwohnungen.de

Wir sind mit dem Auto unterwegs und kommen in Kiel an. Die Parkplatzsituation ist gut organisiert, die Straßen sind breit und die Infrastruktur gut und durchdacht.
Da Kiel im zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe fast vollständig zerstört wurde, gibt es in der Stadt keine Altstadt mehr. Nach dem Krieg wurde die Stadt wiederaufgebaut. Beim Wiederaufbau wurde Kiel aber im Stil der damaligen Zeit moderner, offener und großzügiger gestaltet. Dabei wurde, anders als z.B. in Lübeck, komplett auf die Rekonstruktion zerstörter historischer Bauten verzichtet. Deswegen wird das heutige Kieler Stadtbild als geradezu typisch für eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Großstadt gesehen und gilt allgemein als wenig ansprechend.

St.-Nikolaikirche in Kiel
St.-Nikolaikirche in Kiel© ferienwohnungen.de

Doch trotzdem besitzt auch Kiel eine Art Altstadt, wenn auch klein und mit entsprechend kurzer Geschichte. Wir schlendern vorbei an der St.-Nikolaikirche am Alten Markt, die als das älteste erhaltene Gebäude der Stadt gilt, durch ruhige Gassen mit Cafés und vielen Sitzmöglichkeiten. Wir finden sogar einen kleinen Obstmarkt in mitten der Gassen. Wer shoppen möchte kommt eher im südlichen Teil der Stadt auf seine Kosten.

Innenstadt von Kiel
Innenstadt von Kiel© ferienwohnungen.de

Aber auch die größte Einkaufsstraße und die kleinste Altstadt hat einmal ein Ende. Und so landen wir im Schlossgarten von Kiel. Die gepflegte Gartenanlage nahe dem Hafen ist durchaus einen Spaziergang wert. Der Urlaubär sieht schon von weitem eine Statue: das Reiterdenkmal für Kaiser Wilhelm I. Der thront hier seit 1896 im Schlossgarten über den Grünanlagen. Selbst von hier aus hat man einen Blick auf riesige Kreuzfahrtschiffe.

Der Urlaubär im Schloßgarten in Kiel
Der Urlaubär im Schloßgarten in Kiel© ferienwohnungen.de

Während wir dem Blick des Kaisers folgen, schweifen unsere Gedanken ab, zur Kieler Woche. Einmal im Jahr wird in Kiel dieses größte Segelsportereignis der Welt veranstaltet. Ein Volksfest für bis zu drei Millionen Besucher! Neben den vielen Segelregatten werden am Hafen und der Kieler Förde viele Bühnen aufgebaut, auf denen internationale Künstler auftreten. Und auch weniger Sportbegeisterte, wie der Urlaubär, kommen auf der Kieler Woche auf ihre Kosten. Hier gibt es alles, was ein Schleckermäulchen begehrt. Von Wurstbuden bis Bierfestzelten und gebrannten Mandeln gibt es alles was Feinschmeckern gefallen könnte.

Panorama vom Schwedenkai aus
Panorama vom Schwedenkai aus© ferienwohnungen.de

Nach unserer kleinen Pause im Schlossgarten, zieht uns der Hafen mit den großen Schiffen magisch an. Schon von Weitem sieht man die riesigen „Pötte“ im Hafen liegen. Egal, ob die Passagier- und Autofähren von Color Line und Stena Line oder große Kreuzfahrtschiffe. Der Urlaubär ist beeindruckt von der Größe solcher Schiffe, die als Fähren zwischen Deutschland, Schweden, Norwegen und dem Baltikum pendeln.

Auto- und Passagierfähre der Color Line
Auto- und Passagierfähre der Color Line© ferienwohnungen.de

Wir laufen entlang der Hafenkante und versuchen fern ab dem Fußweg einen besseren Blick auf den Hafen und die Schiffe zu erhaschen. Wie es der Zufall so will, landen wir auf einer Aussichtsplattform am „Schwedenkai“, die man unbedingt in Kiel einmal besucht haben sollte. Die Sonnenterrasse gehört zum Restaurant „Längengrad“ . Von hier aus haben wir einen Ausblick auf die HDW Werft gegenüber und die Color Line und Stena Line Fähren, die gerade beladen werden. Beeindruckend! Wir haben das Glück, gleich zwei „Pötte“ gleichzeitig beobachten zu können.

Autofähre der Stena Line
Autofähre der Stena Line© ferienwohnungen.de

Aber so selten ist es wohl nicht große Schiffe in Kiel einlaufen zu sehen, wenn man bedenkt, dass neben den Autofähren auch ca. 120 riesige Kreuzfahrtschiffe pro Jahr an den Terminals in Kiel anlegen … Man muss nur ein wenig Geduld haben.

Oder ihr macht gleich selbst eine Mini-Kreuzfahrt von Kiel nach Oslo in Norwegen. Die kann gleich hier gebucht werden: Color Line. Und wer nicht auf eine große Reise gehen will, nutzt einfach eine der kleinen Fähren von Kiel nach Laboe, Strande oder Schilksee. Hier der Link: www.sfk-kiel.de.

Der Urlaubär im Kieler Hafen
Der Urlaubär im Kieler Hafen© ferienwohnungen.de

Man kann sich in Kiel aber auch auf die Spuren des bekannten NDR Fernsehkommissars Klaus Borowski (Axel Milberg) aus der Krimireihe Tatort begeben. In der Tourist-Information Kiel in der Andreas-Gayk-Straße 31 findet Ihr hierüber einen informativen Flyer, der euch die Drehorte verrät und Geschichten dazu erzählt. Außerdem wird dort auch eine „Tatort Stadtrundfahrt“ angeboten …

Lage von Kiel in Schleswig-Holstein
Lage von Kiel in Schleswig-Holstein© ferienwohnungen.de

Die Stadt an der Förde hat in seiner näheren Umgebung aber noch sehr viel mehr zu bieten. Natürlich können wir das nicht alles besuchen und erleben. Aber ein Kiel Besucher sollte vielleicht einen der tollen Strände in Kiels Umgebung besuchen. Und diese Strände kann man auch besuchen ohne ein Boot zu besteigen. Denn das ca. 18 km entfernte Schilksee und das noch 1 km weiter nördlich liegende Strande, können auch mit dem Fahrrad ohne Probleme erreicht werden. Schöne Tourenvorschläge dafür finden wir auf den Internetseiten von komoot.

Eine ca. 30 km lange Strecke entlang der Kieler Förde ist mindestens genauso erholsam wie eine Rundfahrt auf der Kieler Förde. Die Radwege erstrecken sich hier über Kiel-Holtenau, Friedrichsort, Schilksee sowie Strande bis zum Leuchtturm Bülk und wieder zurück.

Leuchtturm Bülk
Leuchtturm Bülk© ferienwohnungen.de

Der Leuchtturm von 1865 kann natürlich bestiegen werden. Die Spitze zu erklimmen erfordert ein wenig Anstrengung, die Aussicht entschädigt aber für alle Mühen: wer die 98 Stufen bis zur Aussichtsplattform des Bülker Leuchtturms überwunden hat, wird mit einem tollen Blick auf die Eckernförder Bucht und die Kieler Förde belohnt. Bei klarem Himmel sind sogar die dänischen Inseln, Laboe oder der Bungsberg zu sehen.

Strand in Kiel-Schilksee
Strand in Kiel-Schilksee© ferienwohnungen.de

Da wir aber heute mit dem Auto unterwegs sind, fahren wir nach Kiel-Schilksee im Norden der Stadt. Schilksee war 1972 Austragungsort der Segelwettbewerbe zu den Olympischen Sommerspielen. Daher trifft man hier auch immer wieder auf die Architektur aus den 70er Jahren. Das von 1969 bis 1972 erbaute Olympiazentrum prägt den Hafenort noch heute und wird als Yachthafen und für die Segel-Wettkämpfe während der Kieler Woche genutzt.

Olympiazentrum in Kiel-Schilksee
Olympiazentrum in Kiel-Schilksee© ferienwohnungen.de

Auch wenn der Strand von Schilksee mit einer Fischbrötchenbude und einem Restaurant nicht gerade für Urlauber ausgelegt scheint, ist Schilksee für viele Bootsbesitzer im Nordosten von Schleswig-Holstein Standort Nummer Eins. Der Urlaubär kann vor lauter Segelbooten das Wasser fast nicht sehen. So voll ist der Segelhafen von Schilksee.

Hafen in Kiel-Schilksee
Hafen in Kiel-Schilksee© ferienwohnungen.de

Die maritime Stimmung verzückt uns und bei einem Spaziergang hat man auch immer was zu gucken. Der Strand in Schilksee ist durch Buhnen geschützt, die die Wellen der Ostsee brechen. So ist das Wasser hier meist seicht und ein Strandausflug auch für Kinder immer ein tolles Erlebnis.

Trotzdem fahren wir nach unserem Aufenthalt in Schilksee noch weiter in das nur 1 km entfernte Nachbardorf Strande. Hier finden wir, was wir gesucht haben: maritime Ruhe, kleine Fischkutter, Fischrestaurants und schöne naturbelassene Strände an denen Strandkörbe zu mieten sind. Hier können wir nach unserer Stadtbesichtigung die Seele baumeln lassen. Trotz Hochsaison ist Strande nicht überlaufen. Wir fühlen uns wohl in dem kleinen Ort. Hier würden wir auch gerne eine Nacht bleiben und ein wenig Urlaub machen.

Doch wir müssen uns auf den Rückweg nach Hause machen und nehmen uns vor bei unserem nächsten Einkauf bei IKEA in Kiel 😉 auch dem Ostseebad Strande einen mehrstündigen Besuch abzustatten.

Fazit

Kiel ist eine Großstadt und das strahlt sie auch aus. Dennoch ist Kiel durch seine naheliegenden Ostseestrände eine Stadt die man auf einem Tagesausflug oder für Shoppingtrips gut nutzen kann. Durch die Umgebung und angebotenen Freizeitaktivitäten ist hier auch eine Familie sehr gut aufgehoben.

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